Burmakatzen von der kleinen Blaike



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Datenbanken

Im Internet gibt es Pedigreedatenbanken, die sich auf die Abstammung der einzelnen Katzen beziehen. Auch Geschwister und Nachkommen werden gefunden und der Inzuchtkoeffizient der Tiere kann berechnet werden. Fellfarben, die in der Katzenzucht einen enormen Stellenwert haben, sind bestens dokumentiert. Nur, was für die Katze das Leben lebenswert macht, nämlich Gesundheit, diese Informationen sucht man vielfach vergebens.

Es gibt erste Ansätze bei den Sibirischen Katzen in die Datenbank auch Gesundheitsinformationen wie PKD, HCM und Blutgruppe einzubinden (http://www.gesunde-rassekatzen.de). Das ist bereits ein kleiner Fortschritt. Aber es fällt auch auf, dass es unter den ca. 250 Einträgen kaum positive Ergebnisse gibt. Die Einträge sind freiwillig und welcher Züchter gibt schon kranke Tiere in seiner Zuchtstätte öffentlich zu.

Bei der Burmadatenbank (http://www.burmezen.com/db.html) werden nur nachweislich auf GM2-geteste Tiere dokumentiert, auch diesen gesundheitlichen Ansatz begrüßen wir, nur sehr erkenntnisreich ist er nicht.

Die Labore für Gendiagnostik führen Statistiken über das von ihnen getestete Material. Schaut man sich z.B. die PK-Defizienz-Statistik für Singapura an, schaut die Sache schon anders aus. Plötzlich gibt es viele Trägertiere und manche erkrankten Tiere. Das muss Züchter alarmieren.

Wer sich auf Rassetierzucht einlässt, muss sich mit Defektgenen als Folge der langjährigen Inzucht auseinander setzen. Sie sind ein natürliches Risiko einer jeden Rassezucht. Wird das Auftreten von Defektgenen verschwiegen und vertuscht, kann es sich ungehindert in der Population ausbreiten. Es ist also wichtig, diese Informationen zu sammeln, um rechtzeitig gegensteuern zu können.

In einem guten Zuchtprogramm können alle Merkmale einer Katze und deren Nachkommen dokumentiert werden und in geeigneten Berechnungsgängen der Zuchtwert eines Tieres festgelegt werden. In der Abstammungsübersicht treten bei den einzelnen Katzen Testergebnisse oder Erkrankungen auf, sodass der Züchter einen kompletten Überblick darüber hat, was an Auffälligkeiten in der Linie vorhanden ist. Aufgrund dieser aktuellen Unterlagen kann der Züchter die möglichen Verpaarungen durchrechnen und das Beste für seine Zucht auswählen. Zwar ist auch das keine Garantie für die Zucht gesunder Tiere, aber es minimiert Risiken. Die Hundezucht hat uns vorgemacht, dass Datenbanken eine große Hilfe bei der Gesunderhaltung der Rasse sind. Vielen Rassen geht es heute besser als vor etlichen Jahren.

Nun besteht die Schwierigkeit in der Katzenszene darin, dass sie total zersplittert ist. Es gibt freie Vereine und an diverse Dachorganisation gebundene Vereine, aber alle scheuen davor zurück, die Züchter mit allzu strengen Zuchtvorschriften zu überziehen, da die Züchter sofort zu weniger strengen Vereinen abwandern würden.

Es bleiben also nur private Initiativen, die hier Abhilfe schaffen können. Ein kleine Zukunftsvision gibt es bei der Burma zertifizierten Zuchtgemeinschaft, die mit einer Software aus der Hundezucht arbeitet. Das Programm bringt alle Voraussetzung zur Merkmalerfassung, notwendigen Sortier- und Berechnungsmethoden mit. Warum also das Rad zweimal erfinden? Warum nicht mit bekannten Programmen arbeiten, wenn sie käuflich erworben werden können?

Da ich persönlich am Aufbau einer internationalen Datenbank lange Jahre im Bereich der Hundezucht beteiligt war, kenne ich auch die Probleme, die sich mit der Datenerhebung und der Nutzung ergeben.

Eine Problematik besteht darin, dass die ehrlichen und engagierten Züchter, die ihre Ergebnisse öffentlich machen trotz aller gegenteiliger Beteuerung schlecht geredet werden. Züchter, die keine Ergebnisse liefern und deshalb logischerweise keine Krankheitseinträge für ihre Zuchtstätte haben, erscheinen als fehlerfreie Züchter, obwohl eher das Gegenteil der Fall ist.

Es ist auch die Frage, ob Datenbanken mit Krankheitsmerkmalen öffentlich im Internet gut aufgehoben sind. Meine persönliche Erfahrung ist da sehr negativ, denn in diesem Fall werden nur gute Informationen abgeliefert.

Besser ist es eine zentrale ggf. rassespezifische Datenbank aufzubauen, nicht öffentlich, aber jedem Züchter werden auf Wunsch die ihn interessierenden Informationen bereit gestellt. Voraussetzung für die Nutzung der Datenbank ist die Information über die eigene Zucht .

Diese Informationen sollten folgende Angaben beinhalten:

Zuchttiere mit Abstammung und Testergebnissen, Wurfstärke

Nachkommen:

Wurfstärke, Totgeburten, verstorbene Kitten in den ersten drei Monaten, Auffälligkeiten

Informationen über die erzüchteten Tiere auch nach Abgabe, Todesdatum mit Todesursache.

Ahnen: Informationen soweit bekannt

Datenbankbetreiber sind gut beraten, nicht nur die Züchter einzubinden, sondern auch die Liebhaber. Von diesen sind viele wertvolle Informationen zu erhalten ohne dass die Liebhaber fürchten müssen, schlecht geredet zu werden. Sie sind an der Gesundheit und Langlebigkeit ihres Lieblings interessiert und lassen sich motivieren, die Gesundheit der Rasse mit Informationen zu unterstützen.

Annelie Feder